Tax-Techs: Konkurrenz für Steuerberater? Einspruch!

Stellen Tax-Techs, wie z.B. Taxdoo, Konkurrenz für Steuerberater dar? Ein Artikel aus dem Haufe-Verlag suggeriert, dass gerade kleinere Kanzleien unter der vermeintlichen neuen Konkurrenz leiden. Wir sehen das grundlegend anders.
Dr. Roger Gothmann
Dr. Roger Gothmann
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Tax-Techs: Konkurrenz für Steuerberater? Einspruch!

Stellen Tax-Techs wie z.B. Taxdoo Konkurrenz für Steuerberater dar?

Ein Artikel aus dem Haufe-Verlag suggeriert, dass gerade kleinere Kanzleien unter der vermeintlichen neuen Konkurrenz leiden.

Quelle: https://www.haufe.de/taxulting/tax-tech-start-ups-smartphone-statt-steuerberater_484580_506614.html

Wir sehen das grundlegend anders.

Warum?

Tax-Techs: Skaleneffekte für Steuerberater und ein Ende der Quersubventionierung von Compliance-Tätigkeiten

Wir bei Taxdoo haben eine Plattform zur Umsatzsteuer-Compliance und Finanzbuchhaltung im Online-Handel entwickelt.

Dazu haben wir Schnittstellen nach steuerlichen Kriterien zu den größten elektronischen Marktplätzen – z.B. Amazon und eBay – sowie den wichtigsten ERP-Systemen entwickelt, sodass jede einzelne Transaktion umsatzsteuerlich und verfahrensrechtlich automatisiert beurteilt und verarbeitet werden kann.

Nicht selten mussten wir dafür auch Pionierarbeit leisten, da viele ERP-Systeme steuerrechtlich relevante Daten teilweise nicht vorgehalten haben.

Die Arbeiten in den Kanzleien erfolgten bislang regelmäßig durch das semi-manuelle ex- und importieren sowie Konvertieren von Datensätzen in unterschiedlichsten Formaten.

Diese Arbeiten sind fehleranfällig und kostenintensiv.

Inhaber von Steuerkanzleien werden zudem auch darin übereinstimmen, dass sich für derartige Tätigkeiten kaum noch junge Nachwuchskräfte finden lassen.

Aktuelle Fortbildungsmaßnahmen – Buchhaltungs-Mechaniker & Co. – überdecken lediglich strukturelle Schwächen veralteter Systeme und Prozesse und schaffen Inselwissen, welches gerade in kleineren Kanzleien ein erhebliches operationelles Risiko darstellt.

Durch einen vollautomatisierten Prozess von der Rohdatenquelle, über die Abgabe von Umsatzsteuer-Erklärungen im EU-Ausland und die Überführung in die Finanzbuchhaltung werden nicht nur Risiken und Kosten gesenkt.

Häufig wurden auf Beraterseite zudem diese vormals zeitintensiven Compliance-Tätigkeiten quersubventioniert, da man den Mandanten nicht die Vollkosten vermitteln wollte/konnte.

Darüber hinaus sind die Entwicklungen – gerade im E-Commerce – derart rasant, dass z.B. der größte elektronische Marktplatz in Europa (Amazon) von einem Tag auf den anderen seine Datenbasis umgestellt hat – mit umfassenden Auswirkungen auf die Steuer-Compliance.

Zunehmend schnellere Änderung der Rahmenbedingungen

Für den Quasi-Monopolisten Amazon im Bereich Online-Handel steht der Endverbraucher im Fokus – nicht die Steuer-Compliance von vielen hunderttausend Online-Händlern.

Das führte erst kürzlich dazu, dass sich der Umsatzsteuer-Transaktionsbericht – Grundlage für die Finanzbuchhaltung aller Amazon-Händler – von einem Tag auf den nächsten grundlegend geändert hat. Die Einzelheiten dazu haben wir in der REthinking:Tax (03/2019) beschrieben.

Quelle: REthinking:Tax (03/2019)

Eine derartige Änderung und deren Auswirkungen kann man nur zeitnah erfassen und umsetzen, wenn man über die erforderliche Agilität und eine damit einhergehende Plattform mit ihrer technischen Infrastruktur verfügt.

Vorteile der Plattformökonomie

Die DATEV selbst hat seit einiger Zeit das Entstehen spezialisierter Plattformen als stärkste Konkurrenz zu ihrer on-premise All-in-One Lösung ausgemacht.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand, denn diese Plattformen folgen letztendlich nur den Bedürfnissen der Nutzer – dazu gehören z.B.:

  • stetige automatisierte Prozesse – häufig über Programmierschnittstellen (APIs) abbildbar,
  • eine intuitive und einfach zu bedienende Benutzeroberfläche sowie
  • ein Baukastensystem, bei dem man nur für Leistungskomponenten zahlt, die man auch tatsächlich nutzt.
Vorteile der Plattformökonomie: Skaleneffekte und ständige Aktualität am Beispiel von Taxdoo

Fazit: Tax-Techs ermöglichen Fokussierung auf die Vorbehaltsaufgaben

Durch den hohen Automatisierungsgrad kann es den Kanzleien in Kooperation mit Tax-Techs gelingen, den Fokus auf eine hochwertige Beratung zu legen – denn nicht ohne Grund schützt das deutsche Steuerberatungsgesetz diese sogenannten Vorbehaltsaufgaben.

Tax-Techs sollten daher als Ermöglicher (Enabler) betrachtet werden, durch deren gezielten Einsatz in der Steuerkanzlei Potenziale und Kapazitäten für das eigentliche Kerngeschäft in der Steuerberatung geschaffen werden.

Ein gutes Beispiel ist der digitale Steuerberater Christian Deák, der seinen Transformationsprozess hier sehr offen und ehrlich dargelegt hat.

Auch in unserem Guide, wie Onlinehändler geeignete Steuerberater finden, haben wir konkrete Beispiele für die unterstützenden Funktionalitäten von Tax Tech Lösungen wie Taxdoo für Steuerberater und ihre Mandanten beschrieben.

Wenn ihr mehr über das Tax-Tech Taxdoo wissen wollt,

… dann bucht über diesen Link euer individuelles und kostenloses Erstgespräch mit den Umsatzsteuer- und FiBu-Experten von Taxdoo!

Taxdoo bezieht Transaktionsdaten direkt und automatisiert aus allen relevanten Marktplätzen und ERP-Systemen, meldet diese im Ausland und überführt sie auf Knopfdruck in die Finanzbuchhaltung, z.B. über unsere DATEV-Schnittstelle.